Tage
Stunden
:
Minuten
:
Sekunden
Tage
Stunden
:
Minuten
:
Sekunden
Mit deutschem Rekord zum Europameistertitel im Speed-Klettern

Mit deutschem Rekord zum Europameistertitel im Speed-Klettern

Gerade einmal 5,408 Sekunden brauchte Leander Carmanns um die 15 Meter hohe Kletterwand Anfang Juni bei den Jugend-Europameisterschaften hochzujagen. Erfolgreich war er aber schon in der vergangenen Saison, als der Mönchengladbacher bei den Jugend-Weltmeisterschaften Bronze und bei den Deutschen Meisterschaften Silber gewann. Dabei begann seine Kletter-Karriere eher klassisch: „Draußen am Felsen im Urlaub in Österreich, da bin ich zum ersten Mal mit dem Klettern in Kontakt gekommen. Das hat mir super viel Spaß gemacht. Dann bin ich zu Hause in Mönchengladbach in die Kletterhalle gegangen und habe erstmal klassisch mit „Bouldern“ und „Lead“ angefangen, da war ich 7 Jahre alt“, erinnert sich der zweifache Junioren-Europameister. „Mit dem Speed Klettern habe ich dann erst 2020 begonnen. Da habe ich mich dann voll drauf fokussiert und auch an Wettkämpfen teilgenommen.“ 

In diesem Jahr will Leander Carmanns den nächsten Schritt gehen. Seine Ziele für die Saison sind groß, aber nicht unrealistisch: „Bei den Finals will ich ganz klar Deutscher Meister werden. Meine beste Platzierung bei den Finals war bis jetzt Zweiter. Da ist es bisher noch nicht so gut gelaufen“, sagt er selbstbewusst und selbstkritisch zugleich. Anfang August steht dann die WM in Bern und nur eine Woche später die Jugend-WM in Korea an. Eine Besondere für Leander: „Das ist meine letzte Jugend-WM. Vergangenes Jahr bin ich Dritter geworden. Das will ich mindestens wieder schaffen“, sagt er, um dann direkt einzuordnen: „Klar ist aber auch, die Qualifikationswettkämpfe für die Olympischen Spiele im September sind mein Saisonhöhepunkt. Das ist meine Priorität Nummer 1“. Ein Selbstläufer wird die Qualifikation für Leander allerdings nicht: „Da kann ich nur hoffen, dass ich einen glücklichen Tag erwische, an dem die Konkurrenz auch mal den einen oder anderen Fehler mehr macht“, beschreibt er reflektiert. „Es muss für einen der ersten beiden Plätze reichen, um mich noch zu qualifizieren. Das ist nicht besonders realistisch, aber ich hoffe trotzdem darauf.“

Damit er auf jeden Fall top vorbereitet in die Wettkämpfe gehen kann, muss der 18-Jährige aber noch ordentlich ranklotzen: „Nach den Finals haben wir einen Trainingsblock geplant, der bis zur WM reicht, da wollen wir dann noch mehr Substanz aufbauen. Nach der Junioren-WM wird es dann zur Regeneration eine Ruhe Phase geben, auf die noch eine Aktivierungsphase folgt, um dann topfit zur Olympia-Qualifikation zu kommen“, beschreibt er seinen Weg bis September. Federführend dabei: Sein Trainer Peter Schnabel: „Bei der Trainingsteuerung vertraue ich meinem Trainer zu 100 Prozent. Das haben wir in den letzten Jahren auch immer gut geschafft, dass ich zu den von uns benannten Höhepunkten immer fit war.“ 

Für Urlaub ist bei diesen Planungen leider keine Zeit. Das sieht Leander gelassen: „Klassisch Urlaub machen ist schwierig, Nach dem letzten Wettkampf der Saison sind vielleicht mal zwei Wochen drin. In der Saison ist das kaum möglich. Ich brauch das aber auch nicht. Die Reisen zu den Wettkämpfen sind doch ein wenig wie Urlaub. Ich war dieses Jahr schon in Jakarta und Korea, da hat man schon auch Zeit für Land und Leute. Das ist doch ein Privileg, in seinem Job so viele Orte zu sehen. Das reicht mir eigentlich.“ Bescheidenheit ist offensichtlich auch eine Stärke des schnellsten Speed-Kletterers Deutschlands: Leander Carmanns. 

Die Deutschen Meisterschaften im Klettern finden im Rahmen der Finals 2023 Rhein-Ruhr im Landschaftspark Duisburg-Nord statt. Das Sportland.NRW ermöglicht die Finals 2023 Rhein-Ruhr vom 6.-9 Juli 2023 mit 18 Sportarten und 159 Deutschen Meistertiteln. ARD & ZDF übertragen die Finals mehr als 25 Stunden live im Fernsehen und mehr als 70 Stunden im Stream in den Mediatheken.

Redaktion: Fabian von Wachsmann

Foto Galerie