Donnerstag, 6. Juli 2023, PSD BANK DOME Düsseldorf. Wenn um 15:00 Uhr der Mehrkampf der Frauen im Gerätturnen mit dem Sprung-Wettbewerb startet, ist die Turnwelt für Pauline Schäfer-Betz wieder in Ordnung. Im Oktober 2022 stoppt sie eine Fußverletzung und ließ an einen Start bei den Weltmeisterschaften in Liverpool nicht denken. Die Europameisterschaften im April 2023 in Antalya verpasste sie nach Problemen an der Halswirbelsäule. „Das hat sich lange hingezogen. Ich habe dadurch eine ganze Zeit gar nicht beziehungsweise nur eingeschränkt trainieren können, daher freue ich mich sehr endlich mal wieder einen Wettkampf bestreiten zu können. Die Deutschen Meisterschaften im Rahmen der Finals in Düsseldorf kommen genau zur richtigen Zeit.“
Die Sportsoldatin startet im Mehrkampf sowie an den Einzelgeräten und ist sich sicher, sehr gut vorbereitet an den Start gehen zu können. Bei 100% werde sie vermutlich noch nicht sein können, gesteht die 26-Jährige, will aber bei den Finals 2023 Rhein-Ruhr versuchen, sich so gut es geht zu präsentieren. „Meine Erwartungen an mich selbst sind sehr hoch. Ich habe vor allem am Schwebebalken und am Boden hohe Ansprüche. Der Barren bereitet mir noch etwas Kopfzerbrechen, denn hier habe ich viel Training aufzuholen. Aber am Balken will ich natürlich gewinnen.“
Kein Wunder, am Schwebebalken räumt die Turnerin der KTV Chemnitz seit Jahren bei Weltmeisterschaften ab: Bronze 2015, Gold 2017, Silber 2021. Bei den Europameisterschaften 2022 in München gewann sie Bronze mit dem Team. Im vergangenen Jahr stand sie an ihrem Paradegerät auch bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin ganz oben auf dem Treppchen, geht also als Titelverteidigerin ins Rennen. Wer ihrem Instagram-Account folgt, sieht wie hart sie aktuell für ihr Comeback arbeitet. „Ich mach das schon lange nicht mehr nur um einfach dabei gewesen zu sein. Die Deutschen Meisterschaften sind ein wichtiger Zwischenschritt hin zu den Weltmeisterschaften im Oktober. Ein Realitätscheck im Wettkampf. Ich brauche diese Ziele, um mich zusätzlich zu motivieren.“
Die Weltmeisterschaften in Antwerpen haben in diesem Jahr eine besondere Bedeutung für die Athletinnen und Athleten des Turn-Team Deutschland. Sie sind die entscheidende Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024. Es qualifiziert sich immer nur die Mannschaft, nur wenige Einzelsportler oder die Einzelsportlerinnen haben die Chance sich über einen sogenannten Quotenplatz zu qualifizieren, wenn es das Team nicht schaffen sollte. „Das gesamte Team ist hochmotiviert. Denn unser großes Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Paris 2024.“ Die Finals 2023 Rhein-Ruhr sind für alle Gerätturnerinnen und Gerätturner eine hervorragende Standortbestimmung vor der WM, ganz besonders aber für Pauline Schäfer-Betz.
Tickets für die DM im Gerätturnen und für alle anderen Wettbewerb, für die Eintrittskarten notwendig sind, gibt es hier: https://www.diefinals.de/inhalte/tickets-24
Die Deutschen Meisterschaften im Gerätturnen finden im Rahmen der Finals 2023 Rhein-Ruhr im PSD Bank Dome in Düsseldorf statt. Das Sportland.NRW ermöglicht die Finals 2023 Rhein-Ruhr vom 6.-9 Juli 2023 mit 18 Sportarten und 159 Deutschen Meistertiteln. ARD & ZDF übertragen die Finals mehr als 25 Stunden live im Fernsehen und mehr als 70 Stunden im Stream in den Mediatheken.
Redaktion: Thomas Reckermann
