In der Rhythmischen Sportgymnastik wurde die Olympiasiegerin Darja Varfolomeev vom TSV Schmiden in Dresden ihrer Favoritenrolle gerecht und präsentierte sich drei Wochen vor den Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro fast schon in Top-Form. Die sechsmalige Weltmeisterin gewann mit 120,950 Punkten überlegen den Mehrkampf. „Ich habe mein Bestes gegeben, saubere Übungen gezeigt und die harte Arbeit hat sich gelohnt. Mit Blick auf die Weltmeisterschaften in Rio würde ich sagen, dass ich aktuell bei 87 Prozent bin. Das können wir natürlich noch nach oben puschen“, resümierte die Schmidenerin. Silber ging an Anastasia Simakova (TSV Schmiden) mit 113,800 Zählern. Viktoria Steinfeld (TSV Schmiden) komplettierte das Podium (109,900 Punkte).
Die erste Leichtathletik-Medaille von Dresden ging im Heinz-Steyer-Stadion an Sandrina Sprengel (LG Steinach-Zollern) im Siebenkampf. Die 21-Jährige steigerte ihre Bestleistung auf 6315 Punkte und holte sich damit nicht nur die Titelverteidigung sondern voraussichtlich auch das WM-Ticket für Tokio. Im Duell um Silber hatte Lara Siemer (TSV Bayer 04 Leverkusen/5853) das bessere Ende für sich, sie steigerte ihre Bestmarke dabei um fast 200 Punkte. Für Mareike Rösing (USC Mainz/5831) gab es Bronze. Am Samstag fallen 15 Entscheidungen in der Leichtathletik.
Die Fechter vom TSV Bayer 04 Leverkusen haben in den Mannschafts-Wettbewerben mit dem Degen einen Doppel-Erfolg bei den Herren und Damen gefeiert. Bei den Herren verteidigten Hendrik-Kilian Kolditz, Lukas Bellmann, Marco Brinkmann und Fabian Herzberg nach Rückstand mit einem 45:29-Erfolg gegen den FC Offenbach ihren Titel. Bei den Frauen setzte sich die Leverkusenerinnen Fiona Müller, Alexandra Ndolo, Laura Amian und Laura Katalin Wetzker mit 45:33 gegen Eintracht Frankfurt durch. „Ich bin richtig glücklich über den Erfolg. Es ist meine erste deutsche Meisterschaft bei den Aktiven. Es ist auch schön, nach der WM nochmal so einen Höhepunkt erleben zu dürfen“, sagte Wetzker.
Im Degen-Einzel gewann Laura Katalin Wetzker zum zweiten Mal nach 2022 den Titel. Im Finale gegen Teamkollegin Alexandra Ndolo (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) entschied auf dramatische Art und Weise der „Sudden Death“, nachdem es vorher 11:11 gestanden hatte. „Bei der WM habe ich im Sudden Death gute Erfahrungen gemacht. Dieses Gefühl habe ich mir vor dem letzten Treffer hervorgerufen und dann angegriffen", erklärte die neue deutsche Meisterin nach dem Titelgewinn. Bei den Männern setzte sich Marco Brinkmann im Finale mit 15:10 gegen Bendix Kelpe (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) durch und wurde erstmals Einzel-Meister.
Im SUP (Stand-Up-Paddling) ging der Titel nach 160 Metern im Elbehafen an Norman Weber aus Augsburg. Der Sieger von 2019 und 2021 entthronte im Finale Ole Schwarz aus Bonn. Platz drei und damit die Bronzemedaille ging an Marlon Daskiran von den Havel Racers aus Potsdam.
Seine Finals-Premiere feierte in Dresden das Coastal Rowing, eine neue Trendsportart, die 2028 in Los Angeles olympisch wird. Für einen Sportler wurde der Wettkampf besonders emotional – und das lag nicht an der Bronzemedaille. Ruder-Doppel-Olympiasieger Karl Schulze setzte in Dresden den Schlusspunkt unter eine lange und erfolgreiche Leistungssport-Karriere. „Es war nicht alles technisch perfekt, aber sonst war es eines der besten Rennen meiner Karriere“, sagte der 37-Jährige im ZDF. „Eine Traumkulisse. Ich weiß nicht, wie viele Fans hier waren, die ich kenne. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Das Ende war wie der Anfang. Ich habe auf der Elbe das Rudern gelernt. Hier endet das Ganze, eine rundum perfekte Karriere. Besser hätte ich es mir nicht malen können“, sagte Schulze. Der Titel blieb in Sachsen, Franz Werner vom Pirnaer Ruderverein holte Gold. Bei den Frauen ging der erste Platz an Laura Brenker (Mainzer Ruder-Verein).
Am ersten Tag der Kanu-Wettbewerbe stand wie in den vergangenen Jahren bei den Finals auch Inklusion im Programm mit Parallelsprint-Rennen. Ihren Titel verteidigte erfolgreich Felicia Laberer vom Sportclub Berlin-Grünau, die im Finale wieder Anja Adler (SV Halle) besiegte. „Es waren schwere Bedingungen, schmale Bahnen und Wellen – das war eine Herausforderung. Aber ich fühle mich gut“, freute sich die deutsche Meisterin im ZDF. Im C1 gingen die Titel an Hedi-Moana Kliemke (KC Potsdam) und Nico Pickert (Linden Dalhauser KC). Im Mixed K2 holten Pauline Jagsch/Jacob Schopf (SC Berlin/KC Potsdam) die Goldmedaille.
Im 7er Rugby konnten die Frauen des Heidelberger RK ihren Titel erfolgreich verteidigen. Im Finale siegte die Mannschaft mit 12:0 gegen den SC Germania List. 1400 Zuschauer verfolgten das Spiel, zeitweise gab es eine Einlasssperre. „Wir sind sehr dankbar, Teil der Finals zu sein. Es macht so viel Spaß, vor so vielen Zuschauern zu spielen“, sagte Heidelbergs Spielführerin Mette Zimmat. „Wir haben einen langen Weg hinter uns und sind stolz, uns den Titel zurückgeholt zu haben. Wir hatten die besseren Nerven“, sagte Zimmat weiter. Bei den Männern gab es ein fast identisches Duell: RG Heidelberg gegen SC Germania List. Hier hatten die Niedersachsen das bessere Ende und holten sich mit 17:12 den Titel.
Im Gerätturnen holte Doppel-Europameisterin Karina Schönmaier erstmals den Titel im Mehrkampf. Die Chemnitzerin sicherte sich Platz eins mit 53,150 Punkten und wurde damit Nachfolgerin von Helen Kevric, die wegen einer schweren Knieverletzung auf einen Start verzichten musste. Rang zwei sicherte sich überraschend Lea Celine Wartmann (TuS Chemnitz-Altendorf) mit 50,800 Punkten vor Jessica Schlegel (TuG Leipzig).